Gutes Frühstücksbuffet im Hotel. Abholung um 7:50 Uhr zum Hafen von Puno. Umsteigen in einen alten Holzkahn mit 20 weiteren Tourteilnehmern. Ablegen und los gehts mit 12km/h zuerst mal ein paar Kilometer raus zu dem schwimmenden Dorf der Uros. Aus Schilf gebaute und miteinander verbundenen Inseln, auf denen mehrere Tausend Uros heute noch in Schilfhütten leben. Der Aufbau der Schilfinseln wird gut von unserem Guide und einem Uro erklärt. Danach wird noch etwas Handwerkskunst verkauft. Dort gibt es auch die einzigen Bootsbauer, welche noch die Schilfboote herstellen können(guggst Du „Ra2“ und „Thor Heyerdahl“). Danach 3 Std. weitertuckern zur Insel Amantani. Dort werden Marion und ich einer einheimischen Familie zugeteilt, bei welcher wir heute abends übernachten. Die Mama, Sabina bringt uns in Ihr „Anwesen“. Raol, ihr Mann und die drei Kinder Ronald, Jesser und die Tochter … erwarten uns. Ein paar Lehmhütten mit Blechdach, Türen, die uns bis zur Brust reichen und ein paar Felder ringsherum – das ist alles. Fast kein Licht und keinen Strom aus der Steckdose. Ein paar Solarpanels laden ein paar Autobatterien auf. An unserer Zimmerdecke hängt eine lose Bremslichtbirne. Kein Bad, kein Waschbecken kein TV oder Radio. Natürlich auch kein Internet oder PC. Neben der Küche gibt es einen Wasserhahn im Freien. Ein Bañjo (WC mit Wassereimer daneben zum Spülen) steht im Garten. Heizung – negativ. Mann sind wir verwöhnt. Aber die 5köpfige Familie plus die Oma scheinen hier glücklich zu sein. Auf der ganzen Insel, eigentlich ein 300m hoher und ein paar km langer/breiter Berg, der aus dem Titicacasee ragt, keine Straße und kein einziges Fahrzeug. Nur Kühe Esel, Schafe und ein paar Hühner. Auf den angelegten Terrassen werden Kartoffeln, Mais, Gemüse und Getreide angebaut. Unsere „Mama“ bereitet uns ein Mittagessen aus Kartoffelsuppe, Reis, Süßkartoffeln, normalen Kartoffeln und einem Stück Fisch zu. Dazu gibt es Tee eines Kräuterstrauches, ähnlich Melisse mit Zitrone. Um den Sonnenuntergang erleben zu können, müssen wir irgendwie den Berg hoch. Taxi – achso, gibts ja nicht. 300 Höhenmeter – eigentlich ein Klacks – nur nicht wenn man auf über 3800m mit dem Aufstieg über den steilen, steinigen Weg beginnt. Der Sonnenuntergang mit Rundumblick über den Titicacasee entschädigt für die Strapazen. Auf den Mount Everest kommt man auch nicht mit der Seilbahn. Wer was erleben will, muss auch Mühen und Entbehrungen auf sich nehmen. Abendessen bei der Familie, Reis, Erbsen, Nudeln, Tee. Um 20:30 Uhr dann noch bei stockfinsterer Nacht, aber unglaublichem Sternenhimmel (die Milliarden Sterne der Milchstraße kannst du hier einzeln zählen) zum „Gemeindesaal“. Wir werden zuvor von unserer Gastfamilie in einheimische Tracht gehüllt (nein, es gibt hier keine Bilder-vielleicht zu Hause). Eine ca 300m2 große Halle mit Schotterboden und ZWEI kaltweißen Stromsparbirnen. Folkoretanzveranstaltung mit den Einheimischen ist angesagt. Eine Flöten, Trommel und Gitarrenband spielt live und natürlich ohne Strom. Gegen 23 Uhr mit Taschenlampen und unseren Gasteltern zurück in unsere Unterkunft. Das waren mal wieder einige Highligts an diesem Tag.
Eine Antwort zu “Fr. 29.04.2011”
Moin Berny
Hast Du die Jungs in den Ponchos aus Nürnberg mitgenommen?
Die stehen doch sonst immer an der Lorenzkirche.
Bei den Papyrusbooten musste ich gleich 2x hinsehen. Oder hast Du versehentlich ein Bild aus Ägypten mit eingemischt?
Viel Spass noch, die Arbeit wartet schon.